Ständiger Drang umzuziehen? – wie ich lernte damit umzugehen
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Ich habe den ständigen Drang umzuziehen. Das ist so, seitdem ich mit 18 Zuhause ausgezogen bin. Vermutlich waren meine vorfahren Zigeuner. So könnte ich mir erklären, warum ich ständig den Drang habe umzuziehen.
Kaum ist die neue Behausung gefunden und es läuft Alles und hat sich einigermaßen eingespielt, habe ich das Gefühl von vorne anfangen zu müssen. Dem gebe ich dann normalerweise auch nach bzw. habe dem in der Vergangenheit nachgegeben. Das hat dazu geführt, dass ich bereits über 15 Mal meinen Wohnort wechselte. Die genaue Anzahl der Umzüge weiß ich schon gar nicht mehr, aber, wie gesagt, es sind auf jeden Fall mehr als 15.
Das ist schon ne Hausnummer, würde ich sagen. Und auch jetzt kommt der Gedanke immer wieder, die Segel zu streichen und sich etwas Neues zu suchen. Doch aus verschiedenen Gründen möchte und kann ich diesem Drang nicht nachgeben. Erstens ist soweit alles im Lot, auch wenn mich gewisse Dinge stören (aber das hat man ja überall). Und zweitens habe ich schlichtweg die Nase voll vom umziehen. Ich mag einfach nicht mehr.
Das ist zumindest momentan mein Gefühl dazu. Wie es zukünftig sein wird, weiß ich nicht, denn ich habe keine Kristallkugel.
Aber wie kompensiere ich den Drang nach Neuem momentan? Nun, diese Frage lässt sich relativ leicht und simpel beantworten:
Ich tue dies durch das Schreiben. Die Schreiberei ist dabei wirklich ein sehr wirksames Ventil für mich. Denn hier kann ich Alles machen, was ich möchte. Ich lasse meine Charaktere einfach all das erleben, wozu ich wahrscheinlich tausend Leben bräuchte. Denn als vielbegabte Scanner Persönlichkeit habe ich eine Millionen Einfälle. Das ist nun mal so und ich habe bemerkt, dass ich einfach nicht alles umsetzen kann, was mir in den Kopf kommt.
Aber das ist auch gar nicht schlimm. Zumindest denke ich inzwischen so. Denn wichtiger, als das ständige Umherschweifen bzw. tingeln, ist es mir eine gewisse Beständigkeit in mein Leben zu bringen.
Wer also kreativ ist und viele Ideen im Kopf hat, der sollte es vielleicht einmal mit dem Schreiben versuchen, um seine Charaktere dazu zu bringen, das zu erleben, was, aus gewissen Gründen, eben nicht drin ist. Auch wenn wir uns unsere Grenzen ja selbst setzen.
Eine Alternative zum Schreiben und um den Drang nach einem Umzug zu kompensieren, wäre eventuell noch das Reisen.
Denn man muss ja nicht gleich umziehen, wenn man das Gefühl hat, in die Ferne schweifen zu wollen/müssen. Für viele ist es aber vielleicht nicht möglich so häufig zu reisen, dass das Gefühl gestillt wird, was uns dazu bringt einen Umzug vornehmen zu wollen.
Außerdem ist nicht Alles Gold was glänzt und wir müssen ja auch irgendwann wieder zurück, in unser gewohntes Umfeld. Auch nach der längsten Reise.
Also ich jedenfalls, bin dazu übergegangen die Reise im Kopf stattfinden zu lassen und Geschichten zu schreiben. Das hilft mir wirklich sehr und an einem Roman schreibt man ja eine ganze Zeit lang. Ich habe gerade zwei Geschichten gleichzeitig in Bearbeitung, die noch viel Aufmerksamkeit erfordern.
Doch, wie ich bemerkt habe, hilft mir nicht nur das Schreiben von fiktiven Geschichten, sondern auch das von Ratgebern oder Artikeln.
Schreibt man auf diese Art, ist der Geist nämlich auch beschäftigt und die Kreativität wird ja auch so gefördert.
Mir zumindest hilft das ruhiger zu werden und die Gedanken nicht mehr ungezügelt machen zu lassen, was sie wollen.
Man fokussiert sich eben auf "die Arbeit" an einem Text und wenn dann noch etwas halbwegs Vernünftiges dabei heraus kommt, freut man sich ja auch darüber.
Zumindest geht es mir so und es ist mir auch besonders wichtig, häufiger etwas zu erschaffen, als zu konsumieren. Und das gelingt mir, vor Allem, durch das Malen und Schreiben.
In diesem Sinne: Seid kreativ in euren Entscheidungen, lasst eure Ideen Form annehmen, in eurer ganz eigenen Art und Weise. Und das muss vielleicht nicht immer gleich ein Umzug sein.
Liebe Grüße
Eure Katja
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